ZAHNÄRZTE FÜR INDIEN

 

 

Im Sommer 2007 unterstützte ich als Zahnärztin in Madurai (Südindien) diese Organisation mit dem Dentomobil.

 

Unseren Reisebericht der sehr intensiven und beeindruckenden Erfahrungen veröffentlichte die Implantologiezeitung der Fachgesellschaft BDIZ EDI:

 

 

Zahnheilkunde jenseits von Hightech – ein Erlebnisbericht

 

Abenteuer Indien

 

 

Pünktlich um 11.45 Uhr hebt die Boing 747 von Frankfurt nach Chennai ab. Uns erwartet ein Abenteuer der besonderen Art in einem Land voller Leben, Farben, Gerüche, Geräusche, Gewürze und Traditionen; unserwartet aber auch ein Land, wo die Kluft zwischen Arm und Reich nicht größer sein könnte. Das Abenteuer heißt Zahnheilkunde für Waisenkinder in der Region Madurai, Indien, unterstützt von der Kindernothilfe Duisburg.

 

 

Gemeinsam mit 30 Kilo Übergepäck aus Füllungsmaterial, Einmalhandschuhen, Anästhesiemitteln, Spritzen, Kanülen, Mundschutz, Grotanat, Luftballons und anderer kleiner Spielsachen gelangte die Zahnärztin Dr. Regine Dressler aus Pfinztal-Berghausen sicher nach Chennai und von dort via Inlandsflug nach Madurai, ganz im Süden des zweitgrößten Landes der Erde. Dort holt uns Ibrahimi ab und bringt uns mit seinem Fahrer ins Hotel.

Nach zwei Tagen quer über den Erdball sind wir todmüde. Am nächsten Tag ist von Müdigkeit kaum noch etwas zu spüren. Wir besichtigen das Hospital, in dem wir in den nächsten 13 Tagen arbeiten werden und erkunden am Nachmittag in der Stadt den Meenakshi-Tempel, eine große beeindruckende Hindukultstätte. Wir erfreuen uns an der Farbenpracht und an der Liebenswürdigkeit der Menschen, staunen über das bunte Allerlei auf den Straßen aus Rindern, Rikschafahrern, Mopeds, Autos, Bussen, Lkws, Wasserbüffelfuhrwerken und Fußgängern. Im Nachhinein wird sich herausstellen,

dass es gut war, am ersten Tag so viel zu unternehmen. Später sollte uns die Zeit fehlen.

 

Indische Behandlungsmentalität

 

Am Tag zwei zeigt uns Referent Ibrahimi das Christian Mission Hospital. Hier soll in Kürze ein Dental College entstehen. Der erste Eindruck: 25 recht moderne Behandlungsstühle, einige Zahnärzte, die nicht wirklich beschäftigt sind und viele wartende Patienten. Uns drängt sich die Frage auf, warum von den indischen Zahnärzten augenscheinlich keiner allzu großes Interesse an den Tag legt, den Patienten zu helfen? Die Frage bleibt unausgesprochen.

Nun endlich ist es soweit. Wir sehen das Dentomobil zum ersten Mal: ein indischer Militärlaster ausgestattet mit Stuhl, Sterilisation, Röntgengerät, Amalgammischer und Klimaanlage: eine kleine mobile Klinik. Auch ich als zahnärztlicher Laie bin beeindruckt. Dr. Dressler überprüft das Inventar; ich greife zu Besen und Putzlappen. Es ist alles vorhanden – von den verschiedensten Füllungsmaterialien über Bohrer und Instrumente. Natürlich entsprechen die hygienischen Vorraussetzungen nicht unbedingt deutschem Standard. Aber wir sind vorbereitet. Dr. Dressler hat eine Desinfektionslösung dabei, mit der sie den Stuhl behandelt, da dieser uns sonst wahrscheinlich in den nächsten Wochen „davonlaufen“ würde – so viel Leben ist in ihm. Toll ausschauende Geräte wie Röntgen- und ZEG-Gerät funktionieren leider nach genauer Inspektion nicht. Aber auch dies erweist sich bei all den anderen Widrigkeiten –

Ausfall der Klimaanlage und Stromausfälle – als das kleinste Handicap.

 

 

Die Grenze der Hygiene

 

 

Mit dem Dentomobil geht es am nächsten Morgen gemeinsam mit einem Team aus sage und schreibe sieben Personen auf in ein Heim nach Sriviliputhur. Nach zweistündiger Stolperfahrt erreichen wir das Kinderheim und werden von rund 100 strahlenden indischen Jungs erwartet. Anfangs untersucht Dr. Dressler alle Kinder noch auf dem Stuhl, aber schon bald merken wir, dass die „01-Untersuchung“ mit Spiegel und Sonde an der Tür bei dieser Anzahl an Kindern weitaus effektiver ist. Wir „sortieren“ nach Filling, Extraction und Scaling. Die Mengen von Zahnstein von Hand zu entfernen, beansprucht viel zu viel Zeit. Dr. Dressler entscheidet, einen Ultraschall-Scaler zu spenden. Das Gerät soll innerhalb von drei Tagen aus Bangalore kommen. Da das Instrumentarium für die Anzahl der Patienten sehr begrenzt ist, muss es ständig im Grotanatbad gereinigt und danach mit Einmaltüchern abgewischt werden. Doch auch die Einmaltücher gehen schnell zu Ende und wir nutzen wohl oder übel das Handtuch. Die sehr netten indischen Helferinnen geraten ob des Tempos und der hygienischen Ansprüche schnell aus der Puste. In Indien ist ein Bohrerwechsel nach jeder Behandlung nicht üblich. Während Dr. Regine Dressler die Kinder behandelt, gebe ich ihnen anhand eines Zahnputzmodells genaue Anweisungen, wie die Mundhygiene aussehen soll und verteile kleine Geschenke. Es ist eine Freude zu sehen, mit welchem Enthusiasmus sie mir zeigen, was sie soeben gelernt haben. Selbst 14-Jährige freuen sich über einen Luftballon, wofür ich wahrscheinlich in Deutschland nur ein müdes Lächeln ergattert hätte.

 

 

900 Kinder behandelt

 

 

Drei Tage später heißt unsere nächste Station Sivakasi. Dort gibt es ein Heim für Gehörlose, geistig behinderte und normale Kinder. Auch hier werden wir freudig und voller Neugier empfangen. Nach 13 Tagen können wir stolz sein, zirka 900 Kinder behandelt zu haben, darunter auch 80 Tsunami-Waisen. Am letzten Tag erwartet uns eine Feier, mit Präsenten und einer ergreifenden Dankesrede. Die leuchtenden Kinderaugen machen uns den Abschied nicht gerade leicht. Die aufrichtige Dankbarkeit unserer kleinen Patienten und die vielen unglaublichen Erlebnisse haben bei uns nachhaltig Spuren hinterlassen.

Die Erinnerungen daran machen es uns auch Monate später schwer, in unserer satten, westlichen Welt zu funktionieren.

 

 

 

 

 

Das Team um Dr. Regine Dressler

wurde mit den Materialien von

Pluradent und BDS unterstützt. Zahlreiche

Patienten und Freunde haben das Projekt mit

Spenden unterstützt, ganz herzlichen Dank!

 

 

Unser Dentomobil
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Adresse

Zahnarztpraxis

Dr. med. dent. Regine Dressler

Steigstraße 5

76327 Pfinztal-Berghausen

 

Telefon: 0721- 46 31 03

Fax: 0721- 46 39 07

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